ROCKERKRIEG

25. March 2013

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Jörg Diehl, Thomas Heise,
Claas Meyer-Heuer

Deutsche Verlags-Anstalt 2013
320 Seiten, teilweise bebildert
ISBN 978-3-421-04569-0
Preis 19,99 €

Ein Spiegel-Buch

Nun ist das Lieblingswort der Medien „ROCKERKRIEG“ auch als Buchtitel da. Die Spiegel-Journalisten Diehl, Heise und Meyer-Heuer haben sich mit der Thematik der gewalttätigen Auseinandersetzungen in der Rocker – Szene, beschäftigt und geben sich als „ausgewiesene Szenekenner“ aus.
Aus Polizeiakten, Gesprächen mit Insidern, Interviews mit Rockern und der üblichen medialen Recherche versuchen die drei Journalisten Licht in die Entwicklung der deutschen Rockerszene zu bringen.
Da sich dieses Sachbuch primär mit den Hells Angels und den Bandidos beschäftigt, weisen die Verfasser von Rockerkrieg gleich zu Anfang darauf hin, dass nur die Einprozenter gemeint sind, nicht aber die vielen „braven“ Motorradfahrer, die durchaus auch in Motorcycle-Clubs vereinsmäßig verbunden sind.
Beschrieben wird die Entwicklung der One Percenter Clubs in Deutschland und welche Ursachen dazu führten, das die Gewaltbereitschaft eskaliert. Seitdem die amerikanischen Motorcycle Clubs in Deutschland etabliert sind, gibt es Gebietsansprüche der jeweiligen Clubs. Die damit verbundenen Scharmützel vor einigen Jahren hielten sich in Grenzen, erst durch die Rekrutierung der sogenannten „jungen Wilden“, das sind hauptsächlich Hooligans, und Migranten mit kriminellem Hintergrund, geht es zur Sache. Die Jungen wollen schnell zu Ruhm, Ehre und vor allem Geld kommen und nutzen die Mc’s als Sprungbrett und Sicherheitsnetz bei ihren Ambitionen. Der Einsatz brutaler Gewalt und die Hinnahme von Schwerverletzten und Toten spielt für diese Art von Rockern keine entscheidende Rolle mehr, wogegen die „Alten“ häufig machtlos zu sein scheinen, denn hier gilt die Regel der Bruderschaft.
Ja es gibt sie noch, die Einprozenter, denen die Regeln der Rocker heilig sind und die auch noch das Motorradfahren als Mittelpunkt ihres Lifestyles sehen, doch ihre Tage scheinen gezählt zu sein.
Für Frank Hanebuth, den mächtigsten deutschen Hells Angel mit guten Kontakten zum Establisment wird ein ganzes Kapitel eingeräumt, er war bereit mit den Medienleuten zu sprechen. Allerdings gibt es da nicht viel Neues, das meiste ist bereits durch die Medien bekannt.