Was Motorradfahrer über die Winterreifenpflicht wissen müssen

01. January 2014 Bei winterlichen Straßenverhältnissen müssen auch Motorradfahrer mit Winterreifen unterwegs sein. Die Suche nach geeigneten Reifen gestaltet sich aber nicht leicht, weil die Auswahl im Reifenhandel als sehr überschaubar gilt.

Nur wenige Biker sind zu dieser Jahreszeit mit ihren Motorrädern unterwegs, die große Mehrheit hat ihre Maschinen längst abgemeldet. Allerdings spricht nichts gegen das Motorradfahren im Winter, mit entsprechender Kleidung können Fahrten durchaus auszuhalten sein und vermehrte Vorsicht sollte gewahrt werden.

Beim Fahren im Winter gilt es aber nicht nur die Bekleidung richtig zu wählen, vor allem die Sicherheitsaspekte sind nicht zu unterschätzen. Schließlich kann das winterliche Wetter ganz leicht schwierige Straßenverhältnisse hervorrufen. Daher ist es umso wichtiger, auf eine geeignete Bereifung zu setzen. ©Flickr – TwinGin / CC BY 2.0 Zumal es sich hierbei um keine freiwillige Maßnahme handelt. Die Gesetzgebung ist diesbezüglich sehr deutlich, in Deutschland gibt es die Winterreifenpflicht seit 2010.

Winterreifenpflicht im Detail

Allerdings handelt es sich bei ihr um keine generelle Winterreifenpflicht. Vielmehr muss die Bereifung den Straßenverhältnissen angepasst sein. Im Wesentlichen gibt das Gesetz vor, dass Winterreifen als verpflichtend gelten, sobald Straßen mit Schnee oder Schneematsch bedeckt sind. Ebenso werden sie vorausgesetzt, wenn Eis- oder Reifglätte vorherrschen.

Die Pflicht zum Fahren mit Winterreifen betrifft keinesfalls nur Pkws, sondern auch andere Kraftfahrzeuge. Motorräder gelten nicht als ausgeschlossen, bei Verstößen drohen ein Bußgeld sowie ein Punkt in Flensburg. Noch beläuft sich das Bußgeld auf eine Höhe von 40 Euro, allerdings wird es im nächsten Jahr auf 60 Euro angehoben. Sollte eine Unfallbeteiligung vorliegen (unabhängig davon, wer die Schuld am Unfall trägt), dürfen die Gesetzeshüter sogar noch höhere Bußgelder verhängen.

Hinweise zur Reifenwahl

Bei der Reifenwahl gilt es vorsichtig zu sein, denn leider wird der Begriff „Winterreifen“ im Gesetz nicht präzise formuliert. Damit sich Motorradfahrer auf der sicheren Seite befinden, sollten sie darauf achten, dass Reifen entweder mit dem M+S Zeichen oder mit dem Schneeflocken Symbol gekennzeichnet sind. Die Kennzeichnung wird übrigens wegen der Reifenprofile vergeben, jedoch nicht wegen deren Gummimischungen.

In einigen Foren ist zu lesen, dass im Notfall auch mit grobstolligen Enduroreifen gefahren werden darf. Allerdings gilt es diesbezüglich sehr vorsichtig zu sein. Sofern keine der genannten Kennzeichnungen existiert, schützt selbst das beste Profil nicht vor Bußgeldern und Punkten.

Am besten beim Reifenhändler beraten lassen

Aufgrund der Winterreifenpflicht hat die Nachfrage nach Winterreifen für Motorräder zugenommen. Allerdings reagieren Reifenhersteller nur äußerst langsam, viele Hersteller bieten nicht mehr als ein entsprechendes Reifenmodell an. Insgesamt ist die Auswahl sehr überschaubar, weshalb es je nach Felgengröße durchaus schwierig sein kann, überhaupt einen geeigneten Reifen zu finden.

Wegen dieser schwierigen Ausgangssituation sind Kaufinteressenten gut damit beraten, sich direkt an einen Fachhändler zu wenden. Auf diesem Weg gestaltet es sich am leichtesten, passende Winterreifen zu finden. Gleichzeitig kann der Händler mit Tipps behilflich sein, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. Allerdings sollte nicht davon ausgegangen werden, dass der gewünschte Reifen sofort verfügbar ist. Weil nur vergleichsweise wenige Motorradfahrer mit ihren Maschinen auch im Winter unterwegs sind, decken sich viele Reifenhändler nicht umfassend mit den Reifen ein. Oft müssen sie zunächst bestellt werden. Trotzdem kann sich zur kalten Jahreszeit die Recherche im Internet sowie der anschließende Gang zum Händler lohnen, denn wegen geringerer Nachfrage sind oft richtige Schnäppchen zu ergattern.

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