Thema: Amtsgericht Michelstadt verurteilt Motorradhasser

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Gelöschter Benutzer Erstellt am Do 18.04.2013
Amtsgericht Michelstadt verurteilt Motorradhasser

Bewährungsstrafe für Dachlatten-Wurf gegen Motorradfahrer

Justiz – Schöffengericht Michelstadt ahndet Dachlatten-Wurf gegen Motorradfahrer mit Bewährungsstrafe
MICHELSTADT.


. Von „den blöden Motorradfahrern und Arschlöchern“, die seit Jahren an seinem Grundstück vorbeifahren, offensichtlich mehr als genervt war der 49-Jährige aus dem südlichen Odenwaldkreis, als er im Juli vergangenen Jahres zur Selbstjustiz schritt: Der Mann hatte aus seinem Garten heraus die Dachlatte auf die nahe Straße geworfen, als eine Gruppe von Bikern das Grundstück passierte. Nur dem fahrerischen Können des an der Spitze des Feldes fahrenden Bikers sowie einer Riesenportion Glück war zu verdanken, dass keiner der vier Motorradfahrer verunglückte.

Der bis zum Schluss wenig einsichtige Anwohner wurde am Donnerstag vom Schöffengericht in Michelstadt zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt – wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, versuchter Körperverletzung und Beleidigung. Der Verurteilte wird für die nächsten drei Jahre einem Bewährungshelfer unterstellt, außerdem muss er 300 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Mit diesem Strafmaß folgte das unter Vorsitz von Richter Helmut Schmied tagende Gericht ziemlich genau dem Antrag von Oberstaatsanwalt Erwin Albrecht (Darmstadt).

Dass der derzeit von Hartz IV lebende Mann, ein gelernter Maler und Lackierer, überhaupt noch Bewährung erhielt, sei vor allem dem Umstand zu verdanken, dass dieser bislang nicht vorbestraft gewesen ist, stellte Schmied klar: „Sie haben nicht das Recht, sich irgendwelche Menschen für Strafaktionen herauszupicken und dann auch noch deren Leben zu gefährden“, appellierte er an den Mann, sein Fehlverhalten endlich einzusehen und auch Empathie für andere zu zeigen. Immerhin: Nach Ende der Verhandlung, draußen auf dem Flur des Gerichtes, entschuldigte sich der Odenwälder bei den vier Motorradfahrern.

Die Vernehmung dieser Zeugen wie auch von zwei Polizisten, welche den Angeklagten mehrere Wochen nach Anzeige des Vorfalls aufgesucht hatten, ergab glaubhaft das Bild eines Mannes, der – nach Jahren vermeintlicher oder wirklicher Belastung durch zu viele und zu laute Motorräder – ausrastet und dabei wissentlich in Kauf nimmt, mit seinem Tun andere zu gefährden. „Bei einem solchen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr mit der Absicht, einen Unfall herbeizuführen, handelt es sich um ein Verbrechen. Und da gibt es als Mindeststrafe ein Jahr“, verdeutlichte Oberstaatsanwalt Albrecht dem lange Zeit lässig in seinem Stuhl fläzenden Angeklagten die Schwere der Tatvorwürfe.

An jenem Juli-Abend fuhren die vier Biker aus dem badischen Raum, voran ein Fahrlehrer mit nachfolgendem Fahrschüler, „in weniger als dem gesetzlich vorgeschriebenen Tempo“ durch Rothenberg Richtung Hirschhorn, als plötzlich aus einem Gartengrundstück links der Straße ein Gegenstand in die Fahrbahn flog. Der vordere Biker riss seinen linken Arm hoch, um diesen Gegenstand abzuwehren, und duckte sich weg. Den nachfolgenden Motorradfahrer traf das Stück Holz wahrscheinlich am Vorderreifen, passiert ist auch ihm nichts.

Verunsichert hielt die Gruppe ein kurzes Stück weiter an, um schließlich umzukehren und nachzuschauen, was da passiert war. „Wir entdeckten eine angekokelte Dachlatte, dachten erst mal, dass da wohl jemand grillt“, erklärte einer der Biker. Als der Fahrlehrer den auf seinem Gartengrundstück anwesenden Angeklagten fragte, ob da etwas aus dem Garten auf die Straße geflogen sei, „wurde der gleich aggressiv, beschimpfte uns und machte deutlich, dass es seine Absicht gewesen war, vorbeifahrende Motorradfahrer zu treffen“.

Den Hinweis, dass ein solcher Wurf Menschen gefährden könne, soll der Neunundvierzigjährige unter anderem mit deftigen Worten und massiven Beleidigungen quittiert haben. Als einer der Motorradfahrer daraufhin die Polizei anrief, soll der Mann behauptet haben, ihm werde man schon nichts anhaben können; die Polizei sei auf seiner Seite. Seine Drohungen soll der Odenwälder betont haben, indem er eine weitere Dachlatte in den Händen bewegte. Zu den Vorwürfen wollte sich der Angeklagte zunächst nicht äußern. Nach einer kurzen Besprechung mit seiner Verteidigerin räumte er dann zwar die Beleidigungen ein, erklärte aber auch, sich nicht mehr genau erinnern zu können. „Da gab es schon so viele Vorfälle, hier wird man laufend bedroht und terrorisiert.“ Er habe nichts vorsätzlich getan und niemanden verletzen wollen. Glauben wollte ihm das – nach den Zeugenaussagen zu den verbalen Ausrastern und Drohungen – wohl kaum einer mehr.


Quelle: http://www.echo-online.de


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Gelöschter Benutzer Erstellt am Fr 19.04.2013
Der Spass auf dieser Strecke wurde jedoch trotzdem schwer vermiest....
Tempo 30 für Motorräder und 50 für Autos ( Außerorts ) machen nicht wirklich mehr Spass. Grund für diese Einschränkung ist der schlechte Straßenzustand.

So gesehen hat der Täter ein Stück weit gewonnen, weil jetzt warscheinlich kaum noch jemand dort fahren wird.



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suzi1 Erstellt am Fr 19.04.2013
Huch, durch Rothenberg bin ich auch schon einige Male gefahren.
Demzufolge hatte ich wohl schwer Glück, dass ich nicht auch attakiert wurde.
LHzG

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Gelöschter Benutzer Erstellt am Sa 20.04.2013, Zuletzt bearbeitet am 18.06.2013 von Gelöschter Benutzer
..


..neben : muss er 300 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten" ( daphon profitieren sogar noch öffentliche/soziale/kirchliche​ Einrichtungen ) gehörte sich noch die Teilnahme an einer psychologischen Maßnahme..!

Was, BITTE ! soll denn ein solch zerstörter Charakter aus 300 Sozialstunden lernen ?? --Nichts !
--doch dadurch wächst die Erkenntnis , dass Arbeit sich nicht lohnt..
YippieAhee Schweinebacke..weiter gehts mit Schwarzarbeit und Zaunlatten !

Immerhin hat der pfoine 49jährige ( Harzer ) Straftäter...ja sein Häusle mit Hof behalten..von dort aus kanner dann weiterhin Maßnahmen planen und .....

Aussage nach dem Prozess-> Er habe nichts vorsätzlich getan und niemanden verletzen wollen..

..das Weisse in den Augen..und das Blut rot..
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